nach Syrakus. TRIPOLIS. 67. Route. 429 Schauplatz
eines
großen
*Wochenmarktes
(Sûk
et-Tlett;
Pl.
D
E
3,
4),
zu
dem
auch
Kamelkarawanen
aus
dem
Innern
kommen.
Alle
Er-
zeugnisse
des
Landes
werden
hier
feil
geboten:
außer
dem
Obst
und
den
Feldfrüchten
der
Oasen
(s.
unten)
Olivenöl
(arab.
sêt),
Henna
(S.
110),
Halfa,
Schilfmatten,
Tongefäße,
Lederarbeiten
(u.
a.
die
in
Ghadâmes
gefertigten
Girba,
ziegenlederne
Wasserschläuche
für
Wüstenreisen),
ferner
Lastkamele
(arab.
dschemél),
Esel
(chmâr),
Schafe
und
Ziegen.
Hinter
dem
Wochenmarkt
liegen
ein
Kasernenviertel
(Kischla)
und
der
von
Türken
mit
eigenartiger
Moschee
und
einem
kath.
Wege
nach
Másri
(s.
unten),
ein
Negerdorf
mit
konischen
Schilf-
hütten.
—
östl.
vom
Wochenmarkt,
am
Meere,
ist
der
Giardino
pubblico
(Pl.
E
3,
4),
wo
ebenfalls
So.
und
Fr.
Militärkapellen
spielen.
Die
Mnschîa,
die
früher
weit
ausgedehntere
Küstenoase
von
Tripolis,
mit
ca.
14000
meist
berberischen
sich
in
einer
Länge
von
12km,
bei
2-4km
Breite,
bis
zu
dem
Dünen-
gürtel
der
Dschefârasteppe,
die
im
Frühjahr
ein
wahres
Blüten-
meer
bildet.
Die
Steppe
wird
ihrerseits
südl.
von
den
400-500m
hohen,
allgemein
Dschebél
(Berg)
genannten
Kalksteinrändern
der
Sahara
(Shára,
Wüste)
begrenzt.
Die
tiefeingeschnittenen
Schluch-
ten,
in
welchen
nach
den
Winterregen
(in
Tripolis
jährlich
354mm,
gegen
den
Dschebél
hin
beträchtlich
mehr)
Bäche
der
Niederung
zueilen,
bewahren
auch
während
der
trockenen
Jahreszeit
einen
unterirdischen
Wasservorrat.
Zahllose
Schöpfbrunnen
(ssânia),
die
von
weißen
Mauern
eingefaßt
sind
und
meist
von
Tamarisken
(arab.
âtel)
beschattet
werden,
sind
dann
Tag
und
Nacht
in
Betrieb.
Das
Wasser
wird
in
Lederschläuchen
durch
Zugochsen
oder
Esel
müh-
sam
zutage
gefördert
und
aus
Sammelbecken
in
die
Felder
geleitet.
Trotz
der
unvollkommenen
Bewässerungsmethode
und
der
primitiven
hölzernen
Ackergeräte
läßt
der
gute
Boden
alle
Früchte
in
Fülle
gedeihen.
Zwischen
Obstbäumen
aller
Art
(S.
178),
den
Oliven
(setûn),
den
Maul-
beerbäumen
und
Alkannasträuchern
(S.
110),
die
unter
dem
Hochwalde
der
Dattelpalmen
(S.
178)
stehen,
hat
der
Boden
noch
Nahrung
für
Gerste
(arab.
schaîr),
Weizen
(gammah),
Mais,
Lupinen,
Tabak
(dochân),
Krapp,
Rosen-
geranium,
roten
Pfeffer
(filfil
achmar),
Zwiebeln,
Tomaten,
Spinat,
Sau-
bohnen,
Melonen
usw.;
die
vortrefflichen
Frühkartoffeln
gehen
als
„Malta-
Kartoffeln“
nach
Europa.
Die
Felder
und
Gärten
sind
von
1-2m
h.
Lehmwällen
umschlossen,
die
auf
ihnen
wachsenden
Feigenkaktus
(Opuntia
Ficus
indica;
arab.
hind)
schützen
sie
während
der
Regenperiode
vor
dem
Einsturz.
Das
ganze
Jahr
hindurch
wird
geerntet:
von
April
bis
Juni
Mandeln,
Aprikosen
und
Getreide,
im
Juli
und
August
Pfirsiche
(chûch),
von
Juli
bis
September
Feigen
und
köstliche
Tafeltrauben,
von
Oktober
bis
Dezember
Datteln
und
Oliven,
von
November
bis
April
die
vorzüglichen
Apfelsinen,
fast
ununterbrochen
Zitronen
von
schönsten
Anblick
gewährt
die
Oase
im
Frühling,
wenn
die
Obstbäume
blühen
und
der
starke
Duft
der
Orangenblüten
die
Gärten
durchzieht.
Im
Herbst
schlagen
die
noma-
dischen
der
Haare)
auf
den
leeren
Feldern
auf,
um
die
frischen
gelben
Datteln
zu
ernten,
die
wie
überall
an
der
Küste
an
Wohlgeschmack
hinter
denen
der
Sahara-Oasen
zurückstehen
und
zur
Ausfuhr
nicht
geeignet
sind.